In den letzten zwei Jahren haben sich tiefgreifende Änderungen am E-Commerce Himmel abgezeichnet. Der noch vor wenigen Jahren unangefochtene Desktop E-Commerce gerät zunehmend unter Druck. Der Traffic (Besuch der Internetseiten) von mobilen Endgeräten nimmt kontinuierlich zu. Schon jetzt riskieren Unternehmen und Shopbetreiber massive Traffic- und Umsatzeinbußen, wenn entsprechende Unternehmens- und Shopseiten noch nicht auf mobile Endgeräte ausgelegt sind. Die Bedeutungen von Desktop und mobile E-Commerce scheinen sich folglich immer weiter anzunähern. Aber wo liegen eigentlich die Unterschiede zwischen Desktop und mobile E-Commerce? Worauf gilt es zu achten und welche Vorteile bringen die beiden Formen des E-Commerce jeweils mit sich?

Desktop versus mobile E-Commerce

Die Unterschiede zwischen Desktop und mobile E-Commerce sind schnell erklärt. So handelt es sich beim Desktop E-Commerce um die klassischere Variante des Online-Geschäfts. Bislang sind Onlineshops in der ersten Linie auf die Bedürfnisse entsprechende PC- und Notebook-Nutzer ausgelegt. Doch die Zahl der Nutzer, die von mobilen Endgeräten mit wesentlich kleineren Bildschirmen wie Smartphones und Tablets auf Online-Shops zugreifen, ist in der letzten Zeit massiv angestiegen. Der mobile E-Commerce nimmt daher beständig an Bedeutung zu.

Wie IBM mithilfe der Plattform Digital Analytics Benchmark für das vierte Quartal 2013 in den USA zeigen konnte, nahm der mobile Traffic im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um stolze 40 Prozent zu und macht somit bereits 35 des gesamten Traffics von Online-Shops aus. Immerhin bereits 16,6 Prozent aller Online-Umsätze entfielen auf den entsprechenden mobilen Traffic, wobei Smartphones tendenziell eher zum Surfen verwendet werden, während Tablets verstärkt auch zum Online-Shopping genutzt werden. Zwar macht der Desktop E-Commerce noch immer das Gros des Online-Umsatzes aus, dennoch ist es ein Trugschluss hieraus zu folgern den mobilen Traffic vernachlässigen zu können. So holen sich viele Nutzer etwa zunächst Informationen mittels Smartphone oder Tablet, um einen Kauf zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Desktop-PC durchzuführen. Online-Shops sollten die Bedürfnisse von Smartphone- und Tabletnutzern daher in jedem Fall ernst nehmen und mobile Versionen des Online-Shops umsetzen. Shopbetreiber müssen bei der Gestaltung eines mobilen E-Commerce Shops darauf achten, dass das verkleinerte Display Einschränkungen mit sich bringt. Produktbilder und  -informationen müssen komprimierte dargestellt werden, damit sie auf den ersten Blick sichtbar sind.

Ein Blick in die Zukunft

Experten gehen aktuell davon aus, dass der mobile Traffic weiter zunehmen wird. Schon für das Jahr 2014 wird damit gerechnet, dass 30 Prozent des gesamten Online-Umsatzes auf den mobile E-Commerce entfallen wird. Unternehmen sollten daher spätestens im Laufe dieses Jahres auch mobile Lösungen für ihre Online-Shops anbieten. Anderenfalls läuft man Gefahr gegenüber der Konkurrenz langfristig an Boden zu verlieren, denn mobile Nutzer, die einmal negative Erfahrungen mit einem schlecht zu bewerkstelligenden Einkaufsprozess gemacht haben, werden den entsprechenden Online-Shop sicher nicht mehr so schnell aufsuchen.