In Deutschland gibt es heute zahlreiche Fulfillment-Dienstleister, die Unternehmen einen großen Teil der logistischen Aufgaben abnehmen können. So besteht für Firmen die Möglichkeit sowohl Kommissionierung und Copacking als auch die Konfektionierung auszulagern und damit vom Know-how spezialisierter Dienstleister zu profitieren. Gerade in puncto Konfektionierung nehmen unzählige deutsche Unternehmen den Service externer Fulfillment-Dienstleister in Anspruch. Speziell in der Pharmaindustrie ist eine Auslagerung der Konfektionierung nichts Ungewöhnliches. Da an Medikamentenverpackungen verständlicherweise hohe Ansprüche gestellt werden, macht es Sinn deren Verpackung und Etikettierung an spezialisierte Dienstleister zu delegieren, die nicht nur über das notwendige Know-how verfügen, sondern auch auf die erforderlichen technischen Hilfsmittel und Maschinen zurückgreifen können.
Was ist Konfektionierung? – Der Ablauf der Konfektionierung in der Pharmabranche
Die Grundlagen der Konfektionierung sind schnell erklärt. Prinzipiell versteht man unter dem Begriff „Konfektionierung“ in der Logistik das Verpacken bzw. die gemeinsame Verpackung verschiedener Teile. Nicht selten fällt in diesen Bereich auch eine eventuell notwendige Bearbeitung und Etikettierung der zu verpackenden Artikel.
An die Konfektionierung in der Pharmabranche werden allerdings besonders hohe Ansprüche gestellt, die weit über die bloße Verpackung hinausgehen. So kann bei einer Konfektionierung von pharmazeutischen Erzeugnissen eine inkorrekte Verpackung mitunter sogar lebensbedrohlich für spätere Anwender sein. Um im Rahmen einer Umverpackung Arzneimittelpackgrößen verändern oder Packungsbeilagen austauschen zu dürfen, müssen entsprechende Logistikdienstleister über eine Herstellungserlaubnis nach § 13 AMG verfügen. Darüber hinaus muss im Rahmen der Konfektionierung pharmazeutischer Produkte auf eine korrekte Kennzeichnung der verpackten Medikamente geachtet werden. So gibt es eine ganze Reihe von gesetzlich verpflichtenden Angaben, die gemäß § 10 AMG auf die Verpackung gedruckt bzw. geprägt werden müssen. Dies beinhaltet beispielsweise das Verfallsdatum, die Wirkstoffe, den Erzeuger, die Art der Anwendung und die Darreichungsform des jeweiligen Medikaments. Dies geschieht durch Fulfillment-Dienstleister in der Regel sowohl manuell als auch teilautomatisiert.
Die Vorteile einer ausgelagerten Konfektionierung für Pharmaunternehmen
Die Vorteile, die bei einer Abtretung der Konfektionierung an einen Fulfillment-Dienstleister für Unternehmen entstehen, liegen auf der Hand. Angesichts der komplexen Prozesse, die zur Verpackung von Medikamenten notwendig sind, sowie der Vielzahl der möglichen Verpackungen (bestimmte Medikamente müssen etwa in Röhrchen dargereicht werden) ist es nur allzu verständlich, dass zahlreiche Unternehmen der Pharmabranche die Konfektionierung auslagern. Eine unternehmenseigene Konfektionierung würde sowohl teure Verpackungsanlagen und eine Vielzahl geschulter Mitarbeiter erfordern, die über ein entsprechendes logistisches Know-how verfügen. Dies wäre für zahlreiche Pharmaunternehmen schlicht nicht wirtschaftlich – gerade wenn es um die Verpackung begrenzter Stückzahlen geht. Glücklicherweise gibt es hierzulande eine ganze Reihe erfahrener Logistikdienstleister, die die Konfektionierung von pharmazeutischen Produkten übernehmen können.