Erdt ArtWorks Agenturchef Falko Keller über die Arbeit des Präsentationsdesigners

Hallo Falko. Wir möchten heute ein bisschen über Präsentationsdesign sprechen. Du hast mal angedeutet, dass diese Arbeit oft falsch eingeschätzt wird. Was denkst du, woher kommt das? Und welche Irrtümer begegnen dir am Häufigsten in deinem Arbeitsalltag?

FK: Also ich denke, fast Jeder hat in seinem Leben schon mal eine Präsentation halten müssen und dafür Power Point benutzt und denkt dann vielleicht: „Klar, Power Point hab ich schon mal gemacht, kann ich.“ Spätestens wenn es aber um eine professionelle Präsentation vor einer größeren Zuhörerschaft geht, gehört etwas mehr dazu und der Aufwand wird dann oft unterschätzt. Ich vergleiche das immer ganz gerne mit der Arbeit mit einem Hammer. Jeder hat wohl schon einen Hammer in der Hand gehabt und kann mit ihm umgehen, aber es kann eben nicht Jeder mit Hammer und Meißel eine schöne Skulptur formen. So ist es auch im Präsentationsdesign: Mit dem richtigen Werkzeug formen wir schöne und interessante Präsentationen.

Kannst du mir drei Punkte nennen, die – deiner Meinung nach – eine professionelle Präsentation ausmachen?

FK: Als Erstes kann ich da das Layout nennen. Und mit Layout ist nicht nur gemeint, dass es einfach schön aussieht, sondern auch die Aufgabe, komplexe Inhalte so zu visualisieren, dass der Zuschauer sie am Ende spannend findet und sich auch merkt. Das ist aus meiner Sicht auch der wichtigste Punkt.

Was wir dann auch noch oft machen, ist der Präsentation eine Story zu geben. Gerade bei großen Vorträgen oder Pitch-Präsentationen ist es wichtig und sinnvoll, dass die Präsentation einen gewissen Spannungsbogen enthält. So kann man den Zuhörer von Beginn bis zum Schluss fesseln.

Als Drittes würde ich sagen: „Weniger ist mehr!“ Dieser Spruch trifft bei Präsentationen voll und ganz zu. Sei es das Design, die Textmenge, die Verwendung von Animationen oder Bildern. In diesem Bereich sind wir auch oft beratend tätig und schauen, wo wir Anpassungen vornehmen können.

 

Welche Gründe haben Firmen, wenn sie die Präsentationserstellung an eine Agentur abgeben?

Ein Grund ist die Qualitätssicherung, die für große und mittelständische Unternehmen immer eine Rolle spielt. Die Corporate Identity, also der einheitliche Firmenauftritt, muss eingehalten werden und das können wir gewährleisten. Ein anderer Grund sind Lizens-Themen. So können wir beispielsweise sicherstellen, dass alle in der Präsentation gezeigten Bilder auch wirklich verwendet werden dürfen. Auch das Verwenden von richtigen Schriften und Schriftgrößen, die Lichtverhältnisse des Beamers berücksichtigen, Verhältnis von Bild und Schrift usw. sind Gründe, warum Firmen uns ihre Präsentationserstellung anvertrauen.

 

Wo werden eure Präsentationen hauptsächlich eingesetzt?

FK: Das ist eigentlich sehr unterschiedlich. Grundsätzlich kann man wohl sagen, immer dann, wenn es drauf ankommt. Das können schon kleine Fachvorträge sein oder es geht um Themen, die sehr komplex sind und somit schwieriger verständlich für das Publikum. Als Klassiker kann man wohl die Firmenpräsentation vor einem potenziellen Neukunden bezeichnen, bei der es darauf ankommt, sich und seine Firma professionell zu präsentieren.

 

Aktuell ist bei Erdt ArtWorks ja wieder die Stelle des Präsentationsdesigners ausgeschrieben. Was erwartest du konkret von einem Bewerber, der sich bei euch auf die Stelle bewirbt und welchen Tipp kannst du den Bewerbern mit auf den Weg geben?

 FK: Wie schon eingangs erwähnt, gibt hier oft ein kleines Missverständnis. Ein Bewerber muss zum Beispiel Power Point nicht schon perfekt beherrschen. Viel wichtiger ist für uns das Gespür und Talent für gutes Design und natürlich auch die Kreativität. Die Herausforderung in unserer täglichen Arbeit besteht darin, mit einem vielleicht nicht idealen Layout vom Kunden, eine spannende und optisch tolle Präsentation zu generieren. Wer da gute Ideen mitbringt, ist bei uns an der richtigen Stelle. Wenn der Bewerber schon Gestaltungsbeispiele in seiner Bewerbung mit schickt freuen wir uns natürlich immer.