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Optimierungsbedarf in der Konfektionierung

Über 5 Millionen Kits aus dem medizinischen Bereich verlassen jährlich das Lager am Viernheimer Standort. Für die manuelle Konfektionierung der Medizinprodukte stehen den rund 250 Mitarbeitern eine begrenzte Anzahl an Arbeitsplätzen zur Verfügung, an denen in einem Mehrschicht-System täglich von Hand konfektioniert wird. Die hohen Anforderungen der Kunden im Medizinsegment zu erfüllen hat dabei oberste Priorität.
Um im bundesweiten Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben, muss es immer das Ziel sein, Arbeitsprozesse zu vereinfachen und die Fehleranfälligkeit zu minimieren. „Unser übergeordnetes Ziel ist es, neue Kunden zu gewinnen und mit der gleichen Anzahl an Mitarbeitern ein größeres Auftragsvolumen zu bearbeiten“, erklärt Herstellungsleiter Klaus Müller. Dies ist auch schon gelungen: unser größter Kunde hat seine Auftragsmengen maximiert und darüber hinaus den Auftrag für zwei weitere Neuprodukte zur Konfektionierung an Erdt gegeben. Zwei weitere Kunden aus dem medizinischen Bereich konnten überdies dazu gewonnen werden. Neue Kunden und ein größeres Auftragsvolumen stellen die Verantwortlichen dabei vor andere Herausforderungen. Um eine größere Effizienz zu erzielen wurde mittels Prozessanalysen herausgefunden, an welchen Stellen im Ablauf wir einerseits die meiste Zeit einsparen und darüber hinaus unsere gelebte 0-Fehler-Philosophie beibehalten können.

Das Bündeln von Beilagen und das Etikettieren von Verpackungen gerieten so in den Fokus für eine mögliche Optimierung. „Diese Optimierung soll den Mitarbeitern ihre tägliche Arbeit erleichtern und gleichzeitig null-Fehler garantieren“, erläutert Müller. Vorhandene Arbeitsplätze fallen dadurch nicht weg, die Mitarbeiter könnten in Zukunft mit anderen Aufgaben im Prozess betraut werden.

Maschinen zur Etikettierung von Medizinprodukten

Eine Teilautomatisierung kennen die Mitarbeiter in der Konfektionierung bereits aus dem Hallenbereich, in dem das Kit-Packaging von Flaschen stattfindet. „Unsere Mitarbeiter werden in der ganzen Halle eingesetzt. Für die Bearbeitung einiger Aufträge brauchen wir Mitarbeiter, die auch an den Etikettiermaschinen arbeiten“, erklärt Herstellungsleiterin Colette Fleckenstein. Dabei wünscht sie sich, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mehr zutrauen. „Unsere zwei Maschinen zu bedienen ist nicht so ganz einfach. Es erfordert mehr, als nur auf einen Knopf zu drücken. Die Mitarbeiter müssen auch Fingerspitzengefühl beweisen“. Aber es ist durchaus machbar. Das weiß Frau Fleckenstein aus eigener Erfahrung, denn sie wollte selbst wissen, wie die Maschinen zu bedienen sind und ließ sich in diese einweisen.

Aktuell werden alle Komponenten für ein Kit separat angeliefert. Diese Komponenten werden dann von Hand konfektioniert. Ein enormer Transportaufwand, der zukünftig minimiert werden soll: demnächst sollen nur noch die Flaschen angeliefert werden, alle anderen Bestandteile für das Kit müssen dann im Viernheimer Lager auf Vorrat gehalten werden. „Unsere Kunden haben sehr hohe Anforderungen, was Qualität und Dokumentation betrifft. Diese Anforderungen erfüllen wir mit unseren Mitarbeitern zu 100 Prozent“, erzählt Fleckenstein stolz. Fast täglich werden Testaufträge von möglichen Neukunden geprüft und bearbeitet. Neue Kunden müssen gewonnen und die Anzahl der Aufträge mit technischen Neuerungen und dem gleichen Team maximiert werden. „So kann die Zukunft gesichert und die Firma weiterhin auf Erfolgskurs gehalten werden“, sind sich Fleckenstein und Müller einig.

Ein externer technischer Berater wurde bereits zur Unterstützung ins Boot geholt, um die technischen Anforderungen der Firma Erdt im Kit-Packaging zu prüfen und ist aktuell mit den festgestellten Parametern auf der Suche nach Firmen, die geeignete Maschinen zur Verfügung stellen können. Somit hat ein spannender Prozess bereits begonnen, erste Ergebnisse der Recherchen werden erwartet.