In den letzten 10 Jahren hat sich das Online-Shopping in Deutschland nicht nur kontinuierlich verbreitet, sondern hat in vielen Bereichen sogar dem traditionellen Offline-Einkauf den Rang abgelaufen. So betrug der Umsatz im E-Commerce-Bereich 2013 alleine in Deutschland rund 31 Milliarden Euro. In dem Maße, in dem das Umsatzvolumen im E-Commerce steigt, nimmt in vielen Sparten allerdings auch die Konkurrenz zu. Oft sind es Kleinigkeiten, die Kunden dazu veranlassen einen bestimmten Online-Shop einem anderen vorzuziehen. Eine nicht zu vernachlässigende Relevanz kommt in diesem Zusammenhang den Zahlungsmöglichkeiten zu, denn hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Aber welche Zahlungsmethoden gibt es heutzutage eigentlich im E-Commerce, wo liegen deren Vor- und Nachteile – und welche Zahlungsvarianten sind für einen Online-Shop die sinnvollsten?

Die Klassiker – Rechnung, Vorkasse, Nachnahme

Die drei Klassiker unter den Zahlungsmethoden im E-Commerce stellen Vorkasse, Rechnung und Nachnahme dar. Alle drei Methoden verteilen dabei das Risiko unterschiedlich auf Kunden- und Händlerseite.

Der Kauf auf Rechnung wird von dem Großteil der Kunden geschätzt, immerhin wird eine Zahlung in diesem Fall erst nach Erhalt der Ware fällig. Der Aufwand für den Händler ist allerdings beträchtlich, immerhin muss dieser mit Zahlungsverzögerungen rechnen, entsprechende Mahnungen schreiben und ist darüber hinaus mit dem Risiko eines kompletten Zahlungsausfalls konfrontiert.

Ein Kauf auf Vorkasse ist der einem Kauf auf Rechnung entgegengelagerte Pol. Hier bekommt der Käufer sofort sein Geld und der Kunde muss sich im Extremfall mit Verzögerungen, beschädigter oder falsch verschickter Ware herumschlagen. Obwohl entsprechende Ärgernisse vergleichsweise selten vorkommen, steht der Großteil der Online-Shopper einem Kauf auf Vorkasse skeptisch gegenüber.

Die Zahlung per Nachnahme bildet den Mittelweg zwischen Rechnung und Vorkasse. Da die Bezahlung in diesem Fall erst bei Übergabe des Pakets erfolgt, können aber sowohl für Kunden als auch für Händler Verzögerungen auftreten (etwa wenn der Kunde bei Übergabe nicht anzutreffen ist). Darüber hinaus entstehen zusätzliche Nachnahmegebühren.

Lastschrift, Kreditkarte, E-Payment-Verfahren

Weitere verbreitete Bezahlmodelle im E-Commerce stellen Lastschrift, Kreditkarte und E-Payment-Verfahren dar. Eine Bezahlung via Lastschrift ist sowohl für Kunden als auch für Händler vergleichsweise unkompliziert, da der Kunde hierzu einfach seine Kontodaten angeben muss. Einige Kunden haben allerdings Vorbehalte gegen die Angabe ihrer Kontodaten im Internet.

Die Bezahlung via Kreditkarte bietet sich insbesondere bei internationalen Geschäften an. Online-Shops, die Kunden im (nicht-europäischen) Ausland haben, sollten daher unbedingt eine entsprechende Bezahlfunktion anbieten.

Unter E-Payment-Verfahren versteht man eine, speziell für den E-Commerce entwickelte, Sammlung von Zahlungsmethoden. Die Zahlung erfolgt dabei online über einen E-Payment-Anbieter. PayPal ist einer der Pioniere im E-Payment-Bereich und gleichzeitig einer der bekanntesten Anbieter. Auch Mobile-Payments, sprich das Bezahlen mit dem Handy, wird zum E-Payment gezählt.

Zahlungsmethoden im E-Commerce – Ein Fazit

Angesichts der zahlreichen möglichen Zahlungsmethoden im E-Commerce fällt es schwer ein abschließendes Fazit zu ziehen. Es bleibt festzuhalten, dass aus Kundensicht ein möglichst breiter Mix an Zahlungsmethoden anzustreben ist. Trotz des geringen Risikos und Verwaltungsaufwands für Händler, sollte Vorkasse niemals als alleinige Zahlungsmethode angestrebt werde. Händler, die viele Menschen aus dem Ausland (speziell dem nicht-europäischen Ausland) zu ihren Kunden zählen, sollten darüber hinaus unbedingt eine Bezahlung via Kreditkarte zulassen.